Discover AI. Discover the Future.
Discover AI. Discover the Future.
Folge uns:

Interview mit einem Lehrer aus der Zukunft

Wie wird KI die Rolle und das Arbeitsleben von Lehrer:innen verändern?

Komm mit uns auf eine spannende Entdeckungsreise in das Jahr 2040: Lerne Zaki kennen, einen visionären Lehrer, der uns in das Klassenzimmer von morgen blicken lässt. Wir stellen Zaki zehn schnelle Fragen. Zaki enthüllt, wie Künstliche Intelligenz das Bildungswesen revolutionieren könnte. Er erklärt, wie personalisiertes Lernen das Engagement der Kinder entfachen könnte und welche Rolle Lehrer:innen in einer zunehmend digitalisierten Welt spielen können. Tritt ein in das Klassenzimmer der Zukunft und entdecke mit uns, wie Bildung neu gedacht und gestaltet wird.

8

min Lesezeit

Link kopiert!

Zaki, a cheerful teacher, welcomes readers into a modern classroom with a friendly gesture and symbolizes the future of AI-supported teaching.

Zaki: „Hallo Leute! Das bin ich, Zaki, Lehrer der Zukunft!  Willkommen in meinem futuristischen Klassenzimmer! Komm rein!“ (Erstellt mit KI | Midjourney v6).

Hallo Zaki, schön dich zu treffen! Erzähl mal fünf spannende Dinge über dich!?

Zaki: “Hallo zusammen! Ja klar: Ich bin Zaki und ich bin 43 Jahre alt. Ich bin Lehrer, oder wie man heute sagt ‘Mentor’. Ich stehe total auf Silber – nicht nur auf die Farbe, sondern auch als Symbol für das Neue und Unentdeckte. Meine kulinarische Leidenschaft sind Mikroalgen. Ich bin verrückt danach! Spirulina und Chlorella sind nicht nur mein Superfood. Sie sind meine kleinen grünen Helden im Alltag. In meiner Freizeit spiele ich leidenschaftlich gerne Exo-Basketball. Für die, die das noch nicht kennen: Ich trage beim Basketballspielen ein Exoskelett. Ein Exoskelett ist ein unterstützender Kraftanzug, der meinen Körper optimiert. Das hebt Basketball auf ein völlig neues Level. Ich kann damit nicht nur höher springen, sondern auch gezielter werfen!

Three Polaroids showing Zaki, the AI-powered future teacher, doing leisure activities: partying, playing basketball and having a healthy meal.
Zaki: "Und das bin ich, beschrieben in drei Schnappschüssen!" (Erstellt mit KI | Midjourney v6).

Warum hast du dich damals dazu entschieden, Lehrer zu werden?

Zaki: “Eigentlich wollte ich einfach derjenige sein, der mir selbst als Jugendlicher so sehr gefehlt hat. Ich wollte die Person im Leben junger Menschen sein, die die langweiligste Mathe-Formel, in eine geheime Mission verwandelt. Ich wollte den Kids vermitteln, dass Lernen Spaß machen kann und sie mit meiner eigenen Neugier auf die Welt anstecken.”

Das hört sich nach einem sehr noblen Ziel an. Was hat dir damals am besten gefallen?

Zaki: “Am besten waren schon damals diese ‚Aha-Momente‘. Damit meine ich diesen Moment, wenn die Augen der Kinder aufleuchten und du merkst, dass sie etwas wirklich kapiert haben. Es fühlt sich an, als würde man ein Videospiel spielen, in dem die Figuren, also die Kinder, mit jedem Level größer, stärker und schlauer werden. Jedes neue Wissen verleiht ihnen Superkräfte, mit denen sie die nächste Herausforderung noch enthusiastischer angehen können.”

Gab es auch Schattenseiten des damaligen Lehrerdaseins?

Zaki: “Früher haben starre Lehrpläne und sehr viel Papierkram meine Zeit für die Schüler:innen stark begrenzt. Ich konnte weder die Hochbegabten fördern, noch konnte ich mich um diejenigen kümmern, die mehr Unterstützung brauchten. Das war eine Zeit, die sowohl für die Schüler:innen als auch für uns Lehrer:innen ziemlich frustrierend war. Daher haben wir die Einheitslehrpläne nach und nach über Bord geworfen. Dieser Übergang war alles andere als einfach, aber es hat Raum für innovative und vor allem personalisierte Ansätze geschaffen. Eine andere große Herausforderung war es, die Kinder trotz Smartphones für das echte Leben zu begeistern. Das war fast wie eine Mission Impossible. Doch auch hier haben wir neue Wege gefunden!”

FAST eine Mission Impossible!? Das heißt, dass du es dann doch geschafft hast? Was hast du gemacht?

Zaki: “Die Lösung war tatsächlich viel leichter als gedacht! Getreu dem Motto ‚Flucht nach vorn‘ haben wir Smartphones und digitale Technologien einfach aktiv in den Unterricht integriert, anstatt sie als Störfaktoren zu betrachten. Durch den Einsatz von Apps und Online-Plattformen, mit denen das Lernen Spaß macht, haben wir die Aufmerksamkeit der Schüler:innen geweckt. Gemeinsam mit den Kindern, haben wir Projekte und Aufgaben entwickelt. Wir haben die Umgebung durch die Smartphone-Linse erkundet. In einem Naturwissenschaftsprojekt haben die Kinder beispielsweise Pflanzen und Tiere in ihrer Umgebung mit Hilfe von Apps klassifiziert. Das hat die Kinder total motiviert. Die Verknüpfung zwischen dem digitalen und dem realen Leben hat das Interesse der Schüler:innen für die Welt um sie herum neu entflammt. Anstatt sich mit Smartphones von der Realität abzuschotten, haben die Kinder verstanden, wie sie die Geräte als Werkzeuge für Entdeckungen und Lernen nutzen können. Das war ein wahrer Gamechanger für uns alle.”

Four children sit in a lush garden and engage intensely with their smartphones, using technology as an educational tool to explore nature.
Zaki: "Guck dir diese neugierigen kleinen Wesen an, die die Welt durch die Linse ihres Smartphones erforschen! Ist das nicht super cool?" (Erstellt mit KI | Midjourney v6.)

Wie hat KI den Unterricht in den letzten Jahren verändert?

Zaki: “Erinnerst du dich an den Hype um KI zu Beginn der 2020er Jahre? Da haben wir wirklich eine Wende erlebt! KI entwickelte sich vom Underground- zum Mainstream-Thema. Mit dem Launch von ChatGPT im November 2022 wurde KI der Allgemeinbevölkerung zugänglich gemacht. Jeder konnte KI am Laptop zu Hause ausprobieren. Das war Wahnsinn! Es war die Zeit des Umschwungs und das haben wir auch im Bildungsbereich gemerkt. KI hat den Unterricht nicht nur effektiver gemacht. KI hat uns die Tür zu einer neuen Ära des Lernens geöffnet, in der die individuellen Bedürfnisse und Talente des Kindes im Mittelpunkt stehen. Besonders deutlich wurde dieser Fortschritt mit dem Einsatz intelligenter Tutorsysteme. Sie haben es uns ermöglicht, die Schüler:innen auf eine maßgeschneiderte Lernreise zu schicken. Statt des ‚Einheitsbreis‘ konnte jedes Kind auf eigene Lernpfade und angepasste Lernspiele zugreifen, die genau auf den individuellen Lernstand sowie auf die bisherigen Fortschritte zugeschnitten waren.”

Close-up of a tablet with an AI-based intelligent learning interface in a modern educational environment with interactive screens in the background.
Zaki: "Guck mal, das ist der neueste intelligente Tutor! Hast du Lust, ihn 'mal zu testen?" (Erstellt mit KI | Midjourney v6).

Kannst du uns bitte mehr über diese intelligenten Tutorsysteme erzählen?

Zaki: „Klar! Ein intelligentes Tutorsystem ist eigentlich einfach nur ein Computerprogramm. Das Programm setzt künstliche Intelligenz ein, um den Kindern personalisierte Lernaufträge und Feedback zu geben. Es ist, als hätte ich eine KI-Backstage-Crew, damit ich jeden Tag die Bühne rocken kann. 

Die Aufgaben passen sich durch KI an die individuellen Bedürfnisse und das Lerntempo des Kindes an. Ein Kind, das in Mathe kämpft, bekommt extra Aufgaben genau dort, wo es sie benötigt. Und ein anderes, das in Geschichte glänzt, wird mit tiefer gehenden Fragen herausgefordert. Das heißt, dass die Schüler:innen mittlerweile auf ihr eigenes Puzzle zugreifen, das inhaltlich und lernstandsorientiert mit KI auf sie zugeschnitten ist.

Die Lernprogramme analysieren mit Hilfe von KI auch die Mimik und Gestik der Kinder. So werden Insights anonymisiert an Pseudonymen gesammelt. Diese Infos werden genutzt, um die Lernoberflächen zu optimieren. Das Lernen ist intuitiver und persönlicher! Die KI gibt just-in-time Feedback und individualisierte Hilfestellungen. Sie holt jedes Kind da ab, wo es gerade steht. Der Tutor passt die Erklärungen nämlich spielerisch an die kommunikativen Bedürfnisse der Schüler:innen an! Das Feedback über Lernerfolge erhalten übrigens erst einmal nur die Kinder. Sie sind es, die entscheiden dürfen, ob sie ihre Daten bei einem Schulwechsel oder an die Universität mitnehmen möchten oder eben nicht. Lehrkräfte und Eltern haben keinen Zugriff auf die Daten auf Detailebenen. Wir sehen lediglich Tendenzen. Das klingt zunächst seltsam, aber es fördert die Eigenverantwortung und macht die Dinge so viel einfacher!“

Somit hat sich also auch deine Rolle als Lehrer in den letzten Jahren stark verändert?

Zaki: „Ja, voll! Die Aufgabe der Wissensvermittlung ist in den Hintergrund gerückt. Ich bilde nun gemeinsam mit der KI ein hybrides Trainerteam. Und ich habe endlich die Zeit als Mentor und Berater an der Seite der Kinder zu sein. Das Tagesgeschäft hat die KI übernommen. Für mich geht es nicht mehr so sehr darum, Fakten zu vermitteln, sondern viel mehr darum Lebenskompetenzen zu trainieren, Neugier zu entfachen und Träume zu wecken. Ich bin dafür da, um die Leidenschaft zu fördern, eine helfende Hand zu reichen oder tröstende Worte zu finden, wenn die Dinge herausfordernd werden.“

Teacher Zaki talking to a student named Alex during an interactive, AI-supported tutoring session in a high-tech classroom with digital screens.
Zaki: "Hier seht ihr Alex und mich in einem Einzelcoaching." (Ersellt mit KI | Midjourney v6).

Wie haben sich denn die beruflichen Anforderungen an Lehrer:innen durch KI verändert?

Zaki: „Lass mich überlegen…also die Parts der frontalen Wissensvermittlung, der Unterrichtsplanung genauso wie die Prüfungen und Benotungen sind weggefallen. Früher bin ich ja tagelang in Korrekturen und Benotungen versunken. Das hat mich total davon abgehalten, mich mit den Kindern zu beschäftigen! Heute ist das anders: Die KI übernimmt die Korrekturen und Bewertungen zu einem großen Teil. Ich greife nur bei Unklarheiten oder in Revisionenfällen ein. Fachwissen benötige ich jedoch heute genauso wie damals, um mit den Kindern in die sachliche Diskussion zu gehen. 

Wichtiger denn je sind kommunikative Fähigkeiten und Soft Skills. Dazu zählen Vertrauens- und Beziehungsaufbau. Wir Mentoren müssen die richtigen (auch unangenehmen) Fragen im richtigen Moment stellen, Probleme ansprechen und zur Selbstreflexion anregen. Dabei müssen wir aktiv und empathisch zuhören! Das Zuhören ist so wichtig! Zusätzlich müssen wir Ressourcen und Bedürfnisse der Kids erfassen, ihre Wünsche verstehen und sie in individuelle Ziele übersetzen. Wir fördern das Selbstbewusstsein und fordern Eigenverantwortung. Und wir unterstützen bei der Planung, hinterfragen die Planung mal sanft, mal schärfer. Bei schweren Etappen und Rückschlägen unterstützen wir dabei, Strategien zu entwickeln.“

Hand aufs Herz! Wie hat sich all das für dich angefühlt?

Zaki: „Der Einstieg in das Thema KI war schwierig. Natürlich habe ich zunächst versucht, das Thema von mir wegzuschieben. Aber die Kinder sind darauf angesprungen wie die Enten aufs Wasser. Sie sind kleine technische Genies, von Geburt an digital unterwegs! Kinder sind flexibel, neugierig, enthusiastisch, manchmal ein bisschen zu schnell für ihr eigenes Wohl, aber immer bereit für die nächste Innovation. Das ist beeindruckend, aber manchmal auch frustrierend. Ich muss zugeben, dass die Kinder mir in der Anwendung der Tools anfangs immer zwei oder drei Schritte voraus waren. Das stellte echt eine Herausforderung dar. Sie langweilten sich, und das hatte zur Folge, dass sie meine Kompetenzen in Frage stellten. Es war eigentlich klar, dass ich schnell ranklotzen musste. Aber: gesagt, getan! 

Zu Beginn haben wir überwiegend gemeinschaftlich mit den Schüler:innen gelernt, Gruppenarbeit und Präsentationen gemacht, um in das Thema KI gemeinsam fächerübergreifend einzusteigen. Mir war und ist es auch immer noch wichtig, dass die Kids nicht nur verstehen, wie sie die Tools anwenden und deren Vorteile nutzen können, sondern auch die dahinterliegenden Mechanismen und die Funktionsweise. Denn nur dann können sie auch kritisches Denken entwickeln – generell, aber auch in Bezug auf KI-Systeme und den Output.“

Da sprichst du etwas Wichtiges an: Gibt es auch Nachteile beim Lernen mit KI?

Zaki: „Natürlich, kein Licht ohne Schatten, nicht wahr? Mir fallen auf Anhieb drei ein:

Eine der größten Herausforderungen ist wohl, dass wir ständig darauf achten müssen, nicht in eine zu starke KI-Abhängigkeit zu rutschen. Klar, es ist verlockend, alles nur noch mit KI zu lösen! Es bleibt aber wichtig, dass wir das kritische Denken und Hinterfragen von Informationen nicht verlernen. Jeder Mensch sollte auch über eine gewisse Grundbildung zu verschiedenen Themen verfügen! Denn eine KI kann natürlich auch mal daneben liegen oder fehlerhafte oder diskriminierende Informationen ausgeben. Da hat sich zwar schon einiges verbessert, aber trotzdem kommt es noch vor und genau da ist menschliches Urteilsvermögen sehr wichtig!

Auch Datenschutz bleibt ein wichtiger Punkt, den wir nicht aus den Augen verlieren dürfen. Es ist ein ständiger Balanceakt, die Vorteile der KI voll auszuschöpfen, ohne dabei die Privatsphäre zu gefährden.

Und: Wir müssen es schaffen, dass alle den gleichen Zugang zu diesen Technologien haben! Chancengleichheit in der Bildung ist ein Grundpfeiler, den wir wahren müssen! Es darf keine Bildungskluft entstehen, nur weil einige besser mit KI und den notwendigen Geräten ausgestattet sind als andere.“

A student, using VR glasses for an immersive learning experience with an intelligent tutor system in an AI-supported educational environment.
Zaki: "Das ist Lana. Sie lernt mit dem intelligenten Tutorsystem über ihre VR-Brille in einem Museum!" (Erstellt mit KI | Midjourney v6).

Ok, eine Sache interessiert mich noch brennend: Haben sich die Arbeitszeiten oder der Arbeitsort geändert?

Zaki: „Ja und nein. Feste Zeiten gibt es schon noch, sowohl für mich, als auch für die Kinder. Es gibt feste Treffpunkte. Und die Kinder müssen spätestens 24 Stunden vorher festlegen, wo sie lernen und einen Standort buchen.

Aber inhaltlich und örtlich ist alles flexibler geworden. Lernen findet überall statt. Wir organisieren Lerngruppen – digital von zu Hause, im Park oder im Museum. Zusätzlich gibt es unsere Co-Woking Spaces in Unternehmen und in der Schule. Wir konnten starke Kooperationen mit Forschung und Wirtschaft knüpfen. Dadurch pushen wir Innovationen und kritisches Denken, lebenslanges Lernen und Praxiserfahrung. Die Kinder können in virtuellen Klassenzimmern und mit interaktiven Modulen auf ihren Geräten lernen. Wir bieten Einzelcoachings mit jedem Kind an. Auch die Gruppentreffen in den Räumen der Schule, in denen wir das Gelernte gemeinsam diskutieren oder in Schreib- und Formulierungsübungen in Essays strukturieren und reproduzieren. Und es gibt auch Gruppenprojekte, die wir gleichzeitig als Team-Building nutzen, wie zum Beispiel die Community-Tech-Workshops. Das organisieren die Teenager selbst. Ziel ist es, Menschen, die sich nicht mit der digitalen Welt auskennen, digitale Kompetenzen zu vermitteln.“

Eine letzte Frage: Wie ist es mit euch? Sind Lehrer:innen heute besser und glücklicher als in 2024?

Zaki: “Glück ist so ein großer Begriff. Vielleicht reicht ja auch Zufriedenheit?!

Ich sag’s mal so: Mich persönlich macht der soziale Aspekt meiner Arbeit, also eine gute Zusammenarbeit mit den Kindern, mehr als zufrieden! Und mich macht es zufrieden, ihre Neugier und ihr Wachstum zu beobachten. Wenn diese beiden Kriterien erfüllt sind, kann ich mit großer Überzeugung sagen, dass ich einen erfüllten Job habe!”

Vielen Dank, Zaki, dass du deine Erfahrungen und Visionen mit uns geteilt hast. Ich wünsche dir viel Spaß dabei, deine Schüler:innen weiterhin mit deinem innovativen Ideen und deinem großen Herz zu inspirieren.

Teile diesen Artikel:

Link kopiert!

Autorin Inga Moldenhauer
Autor:in
Inga Katrin Moldenhauer
Ähnliche Artikel